Neoulosomus laticaudis (Suffrian, 1872)
Family: Curculionidae
Neoulosomus laticaudis image
Michael Jansen  
84. U. laticaudis m. Elongatus nigricans, squamulis cinereis obtectus spinulisque brevibus parce muricatus, antennis ferrugineis, thorace bicristato antice angustato, elytris obsolete punctato-striatis bifariam seriatotuberculatis, apice divaricatis, femoribus muticis. Long. 1.5’’’; lat. 0.5’’’. Auch diesen Käfer hat Lacordaire Hrn. Riehl als eine, einer neuen zunächst zu Ulosomus zu stellenden Cryptorhynchiden-Gattung angehörende Art bezeichnet; ich finde jedoch ausser den habituellen Verschiedenheiten, die sich besonders in dem mehr gestreckten Körper, den unbedeutenden Punktstreifen und den auseinander stehenden Wülsten an der Spitze der Deckschilde aussprechen, als erhebliche Abweichung von Ulosomus nur den Mangel eines Schildchens vor; aber letzteres fehlt auch nicht wenigen Acalles-Arten, und wird auch für die Gattung Pseudomus weder von Schönherr noch von Lacordaire selbst für wesentlich angesehen; der letztere Autor bemerkt vielmehr (1. 1. VII. 102) bei der eben genannten Gattung ohne irgend ein Bedenken: “Ecusson petit, arrondi, parfois nul”. Der sofortigen Errichtung einer neuen Gattung scheint es mir daher auch für die vorliegende Art nicht zu bedürfen, dieselbe vielmehr füglich unterbleiben zu können, bis das Auffinden mehrerer Stücke genauere Untersuchungen ermöglicht, zumal auch die Beschreibungen der beiden noch von Schönherr aufgeführten, mir aber nicht bekannten Ulosomus -Arten darauf hinzudeuten scheinen, dass auch zwischen diesen beiden und dem U. immundus Schh. nicht unbedeutende habituelle Verschiedenheiten obwalten. Unser Käfer ist nun gestreckt, mehr als doppelt so lang wie breit, über den ganzen Körper mit einer greisen oder vielmehr erdfahlen Beschuppung bedeckt, von der ich zweifelhaft bin, ob diese die natürliche Farbe, oder dieselbe nur aus einer durch Witterungseinflüsse hervorgerufenen Verfärbung einer ursprünglich mehr gelblichen Schuppendecke entstanden ist. Der massig lange Rüssel an der inlenkungsstelle der Fühler jederseits nur leicht und weniger merklich, als bei ü. immundus, ausgebuchtet, über derselben mit einer abgekürzten, eingedrückten Längslinie, übrigens dicht beschuppt; die ziemlich schlanken Fühler hell rostgelb, das erste Glied der Schnur etwa 2/3 des Wurzelgliedes gleich, und abgesehen von dem länger verdünnten unteren Theile des letzteren dessen Bau im Kleinen wiederholend, das folgende gleichfalls verkehrt-kegelförmig, kaum halb so lang als das vorhergehende, die folgenden noch kürzer, und nach der länglich eiförmigen Keule zu eng zusammengeschoben. Das Halsschild etwas länger als hinten breit, mit überstehendem, zugleich etwas emporgerichtetem, mit kurzen aufgerichteten Döruchen besetztem Vorderrande, hinter letzterem an den Seiten eingedrückt und dadurch verengt, dahinter mit höckerigem, stellenweise mit ähnlichen Dörnchen besetztem Seltenrande erweitert, und dann gleichbreit bis zu dem leicht ausgeschweiften Hinterrande fortziehend. Von Punkten sind bei der dichten Schuppendecke nur undeutliche Spuren zu bemerken, dagegen zeigt das Mittelfeld zwei auf ihrem Kamme mit kurzen Dörnchen besetzte Längserhöhungen, und ist auch weiter198 Suffrian: hinterwärts noch mit vereinzelten Dörnchen bestreut. Die gestreckten Deckschilde um 2/3 länger als breit, gleich breit und so breit wie das Halsschild, erst unmittelbar vor der Spitze bei steil abfallender Wölbung plötzlich auf die Hälfte verengt, an der Wurzel zwischen den länglichen Schulterbeulen quer eingedrückt, mit schwachen Andeutungen vorhandener aber durch die Schuppen verdeckter Punktstreifen, von denen der zweite und vierte Zwischenraum jeder Flügeldecke als deutliche, stellen weise mit aufgerichteten Dörnchen besetzte Höckerreihen erkennbar sind. Die kräftigere innere erweitert sich vor der Spitze zu einem flach erhöhten, schräg nach oben und aussen gerichteten, mit gelblichen Dörnchen besetzten Wulste, wodurch die Deckschilde hier wie mit zwei kurzen breiten Hörnchen bewaffnet erscheinen, zwischen denen das kielförmig erhöhte Hinterende der Naht in die unterwärts liegende, gleichfalls kurz bedornte breite Spitze der Deckschilde ausläuft. Weiter nach vorn wird die Naht nur durch eine unordentliche Reihe ähnlicher Dörnchen bemerklich gemacht. Von einem dritten (eigentlich dem 6ten) erhöhten Zwischenräume zeigen sich nur hinten vor der Spitze einige Ueberreste. Unterseite und Beine sind in gleicher Weise beschuppt und bedornt wie die Oberseite, und die Schenkel ohne Zähnchen.